Wer das Werk Christoph Rütimanns in den letzen Jahren verfolgt hat, wird unweigerlich feststellen, dass er auf Elemente trifft, die ihm vertraut vorkommen: Türme von Waarenwagen, Stapel von sonst für den Hausgebrauch bestimmten Personenwaagen, Glasstücke farbig hintermalt und gegen die Wand gelehnt oder Wortfelder, die so angeordnet sind, dass sich ein Spiel der möglichen Kombinationen unweigerlich aufdrängt.
"sitz", "bank", "gut" und "haben", vier Wörter, die sich je nach Kombination als Nomen oder Verb lesen lassen, nehmen die ganze Wand recht vom Eingang im ersten Ausstellungsraum in Beschlag. Die dieser direkt gegenüber liegende Wand im anderen Ausstellungsraum verschwindet hinter einer Wand aus hintermalten Glasplatten, die in verschieden Gelbtönen gehalten sind. Auf den Stapeln von Küchenwaagen, die um die Stützmauer - die sich in der Mitte zwischen den beiden Ausstellungsräumen befindet - aufgereiht sind, liegt u-formig ein Brett, das, da es sich auf Sitzhöhe befindet, diesen Teil der Installation zur Wandbank macht. Ein Turm aus Warenwaagen mit grossen Zeigen und Zifferblättern für die Gewichtsanzeige, der links im Durchgang steht und vom Boden bis zur Decke reicht, verengt zusammen mit der Schmalseite der u- förmigen Bank diesen Durchgang. Der Eindruck der dabei entsteht, ist der eines Wartsaales, beabsichtigterweise.
Christoph Rütimann hat in den letzten Jahren in den unterschiedlichsten Räumen modulartig verschiedene Aspekte seiner Arbeit wiederholt. Ein genaueres Eingehen auf die jeweilige "Gebrauch" seiner Waagen, Farbstücke oder Wortbilder und die räumlichen Begebenheiten erschliessen jedoch den jeweiligen subtilen Witz seiner Arbeit, sein Durchdringen gewohnter Muster und seinen Willen mit Hilfe des Raumes Bilder oder bildliche Räumlichkeiten zu kreieren., die Raum und Arbeiten zu einem sinnlichen Erlebnis werden lassen.