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Troy Brauntuch

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Wir freuen uns, eine umfangreiche Gruppe neuer Arbeiten des amerikanischen Künstlers Troy Brauntuch (*1954 in Jersey City, New Jersey) in unserer Galerie präsentieren zu können. Brauntuch war in den letzten Jahren in verschiedenen das Medium Bild thematisierenden Ausstellungen präsent, wie beispielsweise 2000 „Modern Art Despite Modernism“, im Museum of Modern Art, New York und 2001 „Pictures at an Exhibition“, im Artists Space, New York. Troy Brauntuch lehrt in Austin, Texas, wo er auch lebt und arbeitet.

Troy Brauntuch hat sich immer wieder mit der Faszination der Medienbilder und der durch sie erzeugten „Realität“ auseinandergesetzt. In der neuen Ausstellung schafft Troy Brauntuch jedoch mit so unterschiedlichen künstlerischen Mitteln wie der Photographie, Skizzen und bildhaften Pastell-Zeichnungen auf schwarz eingefärbter Baumwolle einen wohlüberlegten Bildkosmos, der das Private umkreist. Brauntuch bezeichnet die als Vorlagen verwendeten Bilder als persönlich – seine Katze Mickey, die auf einem Sessel schläft, das Lichtspiel auf der vom Künstler verwendeten Pastellkreide, Sonnenlicht, das eine Wand mit Photographien streift oder seine auf einem Stapel Zeichenmaterial liegenden Golfhandschuhe.

Obwohl Brauntuch seine Werke allesamt mit „Ohne Titel“ („Untitled“) bezeichnet, fügt er ihnen in Klammern jeweils eine Art Inhaltsangabe bei, gleichsam als Spezifikation dessen, was dargestellt ist, so in „Untitled“ (Gloves), „Untitled“ (Fur) oder „Untitled“ (Shoe). Dies Vorgehen bei den Titeln führt zum einen dazu, dass das hier Bezeichnete wieder aus der Sphäre des Privaten herausgehoben und verallgemeinert wird. Zum andern macht es aber auch die beiden Pole explizit, zwischen denen Brauntuchs Schaffen oszilliert: zwischen formaler Abstraktion und dem konkreten Bild.

Gerade wegen der rigorosen Reduktion der Darstellung, die sich konsequent am Rande der Sichtbarkeit bewegt, verleiten diese „Inhaltsangaben“ den Betrachter dazu, den jeweiligen Bildkosmos auf das Verwiesene hin zu lesen. Dabei wird dem Betrachter das eigene Sehen als stark verlangsamter Prozess bewusst. Erst durch die konzentrierte Wahrnehmung werden diese Bilder klarer und beginnen sich zu erschliessen, ohne jedoch je vollständig fassbar zu sein. Der Betrachter wird mit der eigenen „Unfähigkeit“ zu sehen konfrontiert.

Der Zweifel an der Authentizität des Bildes und dessen manipulative Verführungskraft sind den Arbeiten von Troy Brauntuch inhärent. Selbst der Rückzug in die Bildwelt des Privaten und die damit – zumindest für den Künstler – gesicherte Überprüfbarkeit dieser Bilder, kann den vom Künstler aufgezeigten grundsätzlichen, kritischen Zweifel am Bild nicht ausräumen. [Iris Wien]

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